Schloss Altdöbern
Schloss Altdöbern mit seiner 60 ha großen Parkanlage steht im Mittelpunkt einer alten Kulturlandschaft. Die Geschichte des Ortes reicht bis ins 12. Jahrhundert zurück, das Schloss selbst wurde in der Blütezeit des Sächsischen Barock gebaut. 1717/18 entstanden Schloss und Park durch General Alexander Dietrich von Eickstädt (1659-1727), seinerseits Feldherr Augusts des Starken. Eickstädt ließ ab 1717 eine dreiflügelige barocke Schlossanlage mit großem Garten errichten
Nach dem Tod von Eickstädts Sohn 1746 ging der Besitz zunächst an den sächsischen Hofküchenmeister Johann Jakob Nöller und wenige Jahre später an dessen Schwiegersohn Carl Heinrich von Heineken (1706-1791). Dieser war als persönlicher Sekretär des sächsischen Premierministers Graf Brühl eine der einflussreichsten Persönlichkeiten in der Kulturpolitik des Königreiches. Ihm ist es zu verdanken, dass Altdöbern um 1750 unter Mitwirkung hervorragender Dresdener Architekten zu einer Perle des sächsischen Rokoko umgebaut wurde
Größere Veränderungen an diesem Ensemble ließ erst Heinrich von Witzleben nach dem Erwerb des Gutes im Jahr 1880 durchführen. In seinem Auftrag schloss das Berliner Architekturbüro Kaiser & von Großheim ab 1881 den zum Park offenen Dreiflügelbau durch Einbau eines durchlaufenden Gartensaales mit Säulenloggia, die von zwei Zwiebeltürmen im Neurenaissancestil flankiert wird. Im Zuge dieser Ergänzungen wurde auch die Fassade im neubarocken Stil überarbeitet.
Eine weitere Auflösung des Rokokoensembles ging mit der Errichtung eines neuromanischen Anbaus unter Marie von Witzleben ab 1887 einher. 1917 erwarb der Pankower Zigarettenfabrikant Eugen Garbáty das Gut und bemühte sich um eine historisch angemessene Erhaltung sowie die Rückführung verlorengegangener Kunstwerke. Nach Enteignung und Vertreibung der jüdischen Familie im Dritten Reich kam kurzzeitig der Fürst zu Lippe-Detmold in den Besitz des Gutes. Nach der Bodenreform wurde das Schloss zunächst als Alten- und Pflegeheim der Caritas genutzt und stand schließlich seit 1974 leer. Bis in die jüngste Vergangenheit gingen Reste der wertvollen Ausstattung zunehmend durch Vandalismus verloren. Mit der Übernahme durch die Brandenburgische Schlösser GmbH hat die Restaurierung des historischen Baukörpers begonnen.
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